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Neues aus dem Leben mit unseren Katzen – eine Glosse



Joschi versenkt sein Spielzeug mit Vorliebe tief zwischen den Sofapolstern, um es dann in heftigem Ringen mit dem Feind wieder zu befreien. An den reißenden und zupfenden Geräuschen, die seine in den Spalten fischenden Tatzen verursachen, erkennt man, dass das Sofa sich anscheinend heftig zu Wehr setzt. Nicht anders zu erklären ist auch, in welch beeindruckend großem Umkreis Spuren der Befreiungsaktion eines sechs Zentimeter kleinen Spielzeugs zu finden sind. Wenn unser Kater sein Bällchen endlich triumphierend von dannen trägt, markieren herausgezupfte Fäden die Grabungsstellen für später zu schreibende Geschichtsbücher.
In einem plötzlichen Impuls, die Sofas retten zu wollen, sah ich mich heute gehetzt um, bis mein Blick auf das Spülbecken fiel, und drehte dann –  auf die Wasserfaszination unseres Katers rechnend – den Wasserhahn derart leicht auf, dass er hie und da tropfte. 
Tatsächlich zog der tropfende Wasserhahn die Aufmerksamkeit Joschis ganz und gar auf sich, wobei er lange mit schief gelegtem Kopf, die Nase dicht an die so sparsam wasserspendende Quelle haltend, prüfend forschte, sich dann wieder eine Weile sinnierend aufs reine Beobachten beschränkte. Es war leicht ausmalbar, dass ihn die großen Fragen der Menschheit: Woher?, Wohin? und Warum? beschäftigten – so leicht ausmalbar, dass es und mir fast leid tat, den jungen Kater derart nahe an philosophische Gefilde geführt zu haben...

:-)